Viele haben tatkräftig angepackt
Donnerstag, 18. Oktober, 12.03 Uhr: Gekonnt rangiert Tobias Steiger den blauen 7,5-Tonner durch die Kirchgasse in Wirges und parkt das Gefährt neben der Pfarrkirche St. Bonifatius in Wirges. An Bord des LKW befindet sich jede Menge Video- und Übertragungstechnik. Technik, die Steiger, der Videoredakteur beim Bistum Limburg ist, braucht, um den feierlichen Gottesdienst am Katharina-Kasper-Fest mit Bischof Dr. Georg Bätzing aus der Pfarrkirche ins Bürgerhaus und an andere Orte in Wirges und Dernbach zu übertragen. „Wir haben etwa 25 Tonnen Equipment, 38 Quadratmeter LED-Wände, drei Kilometer Kabel und 80 Kilowatt Lichtleistung in den Westerwald gebracht“, erzählt Steiger. Sechs Tage lang haben die Techniker Scheinwerfer montiert, Kabel gezogen, Lautsprecher geschleppt und große Übertragungswände in Wirges und Dernbach aufgebaut, damit möglichst viele Menschen den Festgottesdienst mitfeiern und miterleben können. Die Übertagung der Liturgie ist eines von mehr als 15 Teilprojekten, die zur Vorbereitung und Durchführung des großen Katharina-Kasper-Festes am 21. Oktober geplant und umgesetzt worden waren. Mehr als 2.000 Gläubige kamen in Dernbach und Wirges zusammen, um für die Heiligsprechung von Katharina Kasper, der Gründerin der Armen Dienstmägde Jesu Christi, zu danken und die erste Heilige des Bistums Limburg zu feiern.
Vorbereitungen seit Mai
„Die Vorbereitungen für dieses Großereignis haben unmittelbar nach der Bekanntgabe der Heiligsprechung Ende Mai begonnen“, sagt Martin Grether. Er ist im Bistum für die Organisation von Veranstaltungen zuständig. Bei ihm und seiner Kollegin Michaela Catta sind alle Fäden zusammengelaufen und miteinander vernetzt worden. „Wir haben eine Arbeitsgruppe gegründet. Gemeinsam haben Bistum, Pfarrei und Orden das Fest geplant und überlegt, wie die Heiligsprechung, die ein großartiges Ereignis ist, im Westerwald gefeiert werden soll“, erklärt Grether. Schnell war klar, dass Dernbach und Wirges, beides Orte mit denen Katharina eng verwurzelt war, auch die Orte seien sollten, an denen die Heiligsprechung gefeiert werden sollte. Das Kloster, die Klosterkirche, der Klosterpark in Dernbach sowie die Pfarrkirche und das Bürgerhaus in Wirges seien der Arbeitsgruppe direkt in den Sinn gekommen. Klar sei auch gewesen, dass es einen Festgottesdienst und Möglichkeiten zur Begegnung geben sollte. Zusammen sei dann Schritt für Schritt die „Architektur des Tages“ entstanden. Die Schwestern, die Pfarrer und der Bischof kümmerten sich um die Gestaltung des Pontifikalamtes und des Abendlobes. Geistliche Impulse wurden entwickelt, die stündlich in der Klosterkirche angeboten wurden. Die Sängerinnen und Sänger des Projektchores „Heilige Katharina Kasper“ probten, die Küsterinnen bereiteten die Kirchen vor, Kränze für die Kirchenpforten wurden geflochten. Die Pfadfinder bauten ihren Jurtendom auf und bereiteten einen Gottesdienst für Kinder und Jugendliche vor. Eine Gruppe kümmerte sich um Drucksachen wie Plakate, Fahnen, Banner, Hinweisschilder und Informationen. Ein Schattenspiel wurde einstudiert und die katholische Erwachsenenbildung entwickelte eine neue Wanderausstellung zum Leben der neuen Heiligen. Die Mitarbeiter der Bauhöfe in Dernbach und Wirges legten kräftig Hand mit an und kümmerten sich um Infrastruktur und die nötigen Absperrungen. Feuerwehr und Musikverein begleiteten die Prozession.
Unterstützung aus den Ortsgemeinden
„Wir haben ganz viel Unterstützung von den Vereinen in Dernbach und Wirges, von den Ortsgemeinden und von den Gläubigen erfahren. Ohne deren Einsatz und ihr Engagement wäre ein solches Fest überhaupt nicht möglich gewesen“, sagt Grether. Mehr als 200 Ehren- und Hauptamtliche seien bei den Planungen und bei der Durchführung des Katharina-Kasper-Festes eingebunden gewesen. Der Projektchor „Heilige Katharina Kasper“ mit seinen 140 Sängerinnen und Sängern nicht mitgerechnet. Alle hätten an einem Strang gezogen und der „Geist der neuen Heiligen“ habe die Planungen regelrecht beflügelt. „Innerhalb kurzer Zeit ist so ein großartiges Fest geplant worden, das vielen noch lange in guter Erinnerung bleiben wird“, so Grether.
Mit dieser Einschätzung ist er nicht allein, denn „großartig“ und „wunderbar“ waren Eindrücke, die vielen Gästen am Ende des Tages über die Lippen kamen.